Überwinterung Indoor (Seite 2)

 

  • Bereich 3: kühle Überwinterung

 

Im „Winterschlaf“ legen sich die Kakteen-Klassiker ihre Knospenanlagen zu, die sie im Frühjahr dann zu üppiger Blütenpracht entfalten.

 

Die notwenige Winterruhe erfolgt über 3 – 4 Monate bei Temperaturen unter 15°C aber über 5°C. Während dieser Zeit erhalten die Pflanzen kein Wasser! Bis zu 2/3 ihres Feuchtigkeits-Speichers können Kakteen während einer Trockenzeit verbrauchen ohne den geringsten Schaden zu nehmen. Sie können in dieser Zeit alle Lebensprozesse reduziert weiter aufrecht erhalten und ihre Blütenanlagen entwickeln. Dafür ist allerdings eine ausreichende Nährstoffversorgung in der davor liegenden Saison nötig.

 

Für eine erfolgreiche kühle Überwinterung sollten Sie unbedingt auf einen trockenen Wurzelballen achten. Daher nie frisch gegossene Pflanzen an kühlere Standorte bringen, sondern erst auf gutes Abtrocknen des Wurzelballens achten. Der Anspruch an die Lichtverhältnisse ist in der Ruhephase nicht so groß wie während des Wachstums und je kühler es ist, desto größer ist diese Toleranz. So reicht bei 8°C ein mäßig helles Kellerfenster.

 

Kakteen: Mammillaria, Rebutia inclusive Mediolobivia, Aylostera, Sulcorebutia

 

Rebutia sp.n. RW063-2.jpg

Rebutia

 

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Mammillaria

Bei diesen Arten ist die Blüteninduktion abhängig von der beschriebenen Ruhephase.

 

Folgende Arten verweigern wohl nicht die Blütenbildung, ihre gesunde Entwicklung ist aber doch auch abhängig von einer kühlen Winterruhe:


Kakteen: Opuntia incl. Corynopuntia, Cylindropuntia, viele Echinopsis insbesondere Lobiva, Tephrocactus

 

Sukkulenten: Delosperma, Echeveria, Pachyphytum, Sedum

 

Insbesondere alle Arten die winterhart sind, sollten auch mindestens kühl überwintert werden, da sie an diese Bedingungen angepasst sind.

 

Wird der oben genannte Kreis von Sukkulenten warm überwintert, werden die Pflanzen weich und anfällig für Schädlinge oder sie blühen nicht.

 

Geeignete Standorte zur kühlen Überwinterung:

  • Alle sonnigen Fenster in Räumen, die im Winter nur wenig oder gar nicht beheizt werden.

  • Der Wintergarten, der nicht als Wohnraum genutzt wird und nur auf 5 - 10°C beheizt ist stellt eine optimale Lösung dar und spart Heizkosten.

  • Die Veranda, heute nur noch selten zu finden, kann bei geeigneter Temperaturführung ein wundervoller Platz sein.

  • Zimmer sind selten so wenig beheizt, doch wenn dann bieten diese sich an, wenn man denn dort im Frühling und Sommer auch etwas von den Pflanzen hat.

  • In Altbauwohnungen findet man noch Außen- und Innenfenster vor. Der Zwischenraum kann für unempfindliche Arten ein idealer Platz sein.

  • Nicht zuletzt stellen Foyes und Treppenhäuser, die heute ofr mit weitläufigen Glasfronten versehen sind bei geeigneter Temperaturführung ideale Standorte dar

  • Das Gewächshaus, im Winter nur auf 5° – 10°C beheizt, eingerichtet nur für die zu pflegenden Pflanzen stellt natürlich das Optimum dar.

 

All diese Bereiche können die klassischen Kakteen und Sukkulenten ganzjährig aufnehmen. Sie sind aber auch als Winterstandort geeignet, falls die Pflanzen im Frühjahr und Sommer einen anderen Platz haben.

 

  • Der Keller kann als reiner Winterstand genannt werden, wenn ein helles Fenster vorhanden ist. Allerdings sollte die Temperatur nicht unter 5°C liegen und auf keinen Fall über 15°C, bei schwachen Lichtverhältnissen nur maximal 10°C.

  • Das Treppenhaus bietet sich ebenfalls als reiner Winterstand an, selbst wenn die Lichtverhältnisse nur mäßig sind.

  • Das kühlere Schlafzimmer eignet sich ebenfalls.


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