Überwinterung Indoor

 

Wenn der Warzenkaktus uns im nächsten Jahr mit Blühverweigerung straft, fehlte ihm die kühle trockene Ruhezeit! Doch viele andere Wasserspeicherkünstler vertragen eine warme Überwinterung und blühen üppig.

 

Die speziellen Pflegebedürfnisse bei warmer Überwinterung sind leicht zu beachten. Eine große Anzahl vielgestaltiger Pflanzen sind dafür geeignet und können die Erlebnisvielfalt steigern. Und gewusst wer unbedingt kühl und trocken über den Winter gebracht werden muss ist schon die halbe Miete für Blütenkränze in mehreren Schüben von Frühjahr bis Sommer.

 

Grundsätzlich sollten Sukkulenten nicht gleichmäßig feucht gehalten werden, sondern die Wassergaben einem Gießrhythmus folgen. Auf die wichtigste Voraussetzung für gesunde Entwicklung, die Lichtmenge, müssen die Wassergaben eingestellt werden. Ebenfalls keinen unerheblichen Einfluss darauf hat die Heizung.

 

Crassula BuddhasTemple.jpg

Crassula 'Buddhas Temple'

 

Ob am Fensterbrett im Wohnzimmer oder Büro, an der Glasfront eines Geschäftsgebäudes oder im Wintergarten, überall wo auch im Winter Zimmertemperaturen herrschen und ausreichende Lichtbedingungen gegeben sind, können die allermeisten anderen Sukkulenten und auch viele Kakteenarten kultiviert werden.

 

Die drei Pflegegruppen

Im Folgenden werden Empfehlungen gegeben zu den Arten, die besonders gut für die genannten drei Bereiche geeignet sind.

 

  • Bereich 1: dauerhaft warm

 

Kakteen : Aporocactus, Arrojadoa, Discocactus, Frailea, Melocactus

 

Sukkulenten: Abromeitiella, Adansonia/Baobab, Adenium, Adromischus, Aeonium, Alluaudia, Bowiea, Brighamia, Ceropegia, Conophytum, Euphorbia, Fockea, Gasteria, Haworthia, Kalanchoe, Pachypodium, Peperomia, Pleiospilos, Senecio, Stapelia, Stapelianthus, Uncarina, Xerosycios

 

Frailea pseudopulcherima

Frailea pseudopulcherim

 

Conophytum bilobum absimile.jpg

Conophytum bilobum absimile

  • Bereich 2: sowohl warm als auch kühl

 

Kakteen: Echinocactus, Epiphyllum-Hybriden, Ferocactus, Gymnocalycium, Lophophora, Myrtillocactus, Notocactus, Pachycereus, Parodia, Pilosocereus, Rhipsalis incl. Lepismium und Pseudorhipsalis, Schlumbergera, Selenicereus, Stenocactus, Thelocactus, Turbinicarpus, Weingartia

 

Sukkulenten: Agave, Aloe, Crassula, Faucaria, Frithia, Lithops, Portulacaria, Sansevieria, Scilla

 

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    Thelocactus riconensis    

 

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   Faucaria tigrina ´Superba´ 

Heizquellen beachten

Jede Wärmequelle muss unbedingt berücksichtigt werden, da sie Schäden verursachen kann. Gibt die Wärmequelle zu hohe Temperaturen ab, kann das bis zu äußeren Verbrennungen führen, insbesondere wenn die Pflanzen im Herbst von Terrasse oder Garten ins Zimmer geräumt werden. Halten Sie daher immer Abstand zu Wärmequellen.

 

Heizkörper erwärmen darüber befindliche Pflanzen auf Steinfensterbrettern ebenso wie die Fußbodenheizung Töpfe aufheizt, die direkt auf dem Boden stehen. Das ist ungünstig, da die Wurzelballen durch die Erwärmung unnötig stark austrocknen und bewässert werden müssen, was wieder das Wachstum zu stark anregt.

 

Eine einfache Isolation durch Korkuntersetzer, Holzklötzchen oder Styropor reicht aus, um das zu vermeiden. Bei größeren Pflanzen sind Untersetzer oder Gefäße mit Rollen oder Gleitfüßen (wie sie z.B. für die Hydrokultur angeboten werden) besonders praktisch, da diese das Verrücken vereinfachen und gleichzeitig den Kontakt mit der erwärmenden Fläche verhindern. 

 

Wenn das Fensterbrett nicht breit genug ist oder die Pflanzen über dieses herausragen, muss man mit einer möglicherweise erheblichen und einseitigen Austrocknung durch die vorbeiströmende Warmluft rechnen. Auch hier kann ein großer Untersetzer oder eine Verbreiterung der Fensterbank durch eine Platte gute Dienste leisten.

 

Melocactus glaucescens April 07 025.jpgMelocactus glaucescens

 

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Aeonium Hybr.

 

Wässern im Winter
Viele der hier empfohlenen Arten wachsen in Gebieten, in denen ganzjährig relativ hohe Temperaturen herrschen und auch im Winter nicht zu knapp Regen fällt. Daraus ergibt sich, dass bei beheizter Überwinterung ein wenig Wasser gegeben werden muss.

  • Kakteen sollten dabei kein Wachstum zeigen, das heißt die Wassergaben sollen so gering sein, dass sie nur ausgleichen, was durch die warme, trockene Zimmerluft den Kakteen an Feuchtigkeit verloren geht. Beginnen Kakteen im Winter zu wachsen, wird der Zuwachs dünner und schwächer bedornt. Der Grund liegt in den unzureichenden Lichtmengen in unserem Winter. Auf Düngung soll im Winter ganz verzichtet werden.

  • Euphorbien müssen unterschieden werden in christusähnliche Arten, die auch im Winter wachsen, daher genügend Wasser und Nährstoffe erhalten sollen und kakteenähnliche Arten, die genau wie die oben genannten Kakteen gehalten werden können.

  • Pachypodium und Winterwachser wie Aloe, Conophytum, Gasteria, Haworthia, Kalanchoe und Senecio werden mäßig gegossen und gedüngt

 

Wie viel Wasser muss man geben?

  • Kleine Töpfe bis 10cm Durchmesser alle 2 – 4 Wochen 25 bis 100ml

  • Mittlere Töpfe 12 – 18cm Durchmesser alle 3 – 4 Wochen 100 bis 200 ml

  • Große Gefäße alle 4 – 8 Wochen maximal 10% des Volumens

 

Diese Anhaltspunkte sind je nach Temperatur und Sonneneinstrahlung zu modifizieren.

 

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