Wie erfolgt der Rückschnitt
Der Säulenkaktus droht an der Decke anzustoßen oder der Arm einer Kandelaberwolfsmich ist beschädigt.
Wer kennt das nicht? Ein Rückschnitt kann auch nötig werden, weil Triebe zu weit ausladend oder unter Lichtmangel dünn und unansehnlich geworden sind. Auch Verbrennungen oder Schäden durch Schädlinge können hässliche Flecken verursachen.
- bei kandelaberartig verzweigten Säulen stutzt man den Haupttrieb auf halber Höhe der obersten Seitentriebe. Verzweigungen entfernt man an der Stelle, an der sie aus dem Stamm austreiben.
- bei kandelaberartig verzweigten Säulen stutzt man den Haupttrieb auf halber Höhe der obersten Seitentriebe. Verzweigungen entfernt man an der Stelle, an der sie aus dem Stamm austreiben.
- Gliederkakteen werden an der Stelle des Austriebes, also an der schmalsten Stelle geschnitten. Die Verletzung ist so am kleinsten und die Pflanze kann sich am schönsten wieder aufbauen.
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Schneiden Sie nie zu tief ab. Um einen Austrieb zu gewährleisten müssen genügend austriebsfähige Knospen verbleiben. Diese sitzen im Allgemeinen an den Stellen, an denen auch die Dornen oder Blätter herauswachsen. Ist dieser Bereich völlig vergreist und verholzt ist ein Auswachsen unwahrscheinlich.
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Faulstellen am Pflanzenkörper werden bis zum gesunden, hellen, unverfärbten Gewebe ausgeschnitten und nach Desinfektion des Werkzeuges nochmals eine kleine Schicht entfernt.
Die Wahl des richtigen Werkzeuges
Weiche Pflanzen schneidet man mit einer scharfen, glatten Klinge. Ältere Sukkulenten die schon harte Holzfasern in einem zentralen Zylinder gebildet haben, lassen sich besser mit einem Sägemesser durchtrennen. Bei großen, alten Exemplaren hilft nur eine gute Baumsäge.
Wie schneide ich richtig?
Der Schnitt wird waagerecht ausgeführt, kann Wasser auf die Schnittstelle kommen, wird schräg geschnitten, damit dieses ablaufen kann.
Nachgeschnitten wird so, dass Rippen oder Warzen etwas abgeschrägt werden. So bekommt der Neuaustrieb eine stabilere Basis und kann nicht abknicken wenn sein Gewicht wächst. Außerdem wirkt die Gestalt ansprechender.
Werden gesunde Pflanzen geschnitten, sollte aus hygienischen Gründen nach jeder Pflanze das Werkzeug mit Alkohol desinfiziert werden. Werden kranke Teile entfernt, muss unbedingt nach jedem Schnitt desinfiziert werden.
Der beste Zeitpunkt
In der Wachstumszeit ist genügend Vitalität vorhanden, die Schnittwunde gut zu verheilen, im Allgemeinen wird das zwischen März und Juli liegen.
Versorgen der Schnittstelle
Um feuchte Schnittwunden zu versorgen bietet sich Bepudern mit Holzkohlepulver an, das antiseptisch wirkt. Wenn die Verletzung beginnt abzutrocknen kann mit flüssigem Wundverschluss bestrichen werden. Produkte werden zur Wundbehandlung und –verschluss für Obst- und Ziergehölze angeboten.
Erhaltungs-Schnitt bei Sukkulenten
Gründe, die zu einem Rückschnitt führen können:
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Viele Sukkulenten wachsen kräftig und müssen gestutzt werden, wenn nur ein begrenzter Platz zur Verfügung steht.
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Kopflastigkeit soll reduziert werden.
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eine unbefriedigende Verzweigung kann bei vielen Arten verbessert werden.
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Das Verkahlen beispielsweise von Geldbäumen lässt sich beheben
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Schlingende Triebe können getrimmt und in ihrer Ausbreitung begrenzt werden, insbesondere Caudexpflanzen kommen dadurch besser zur Geltung.
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Kompakterer Wuchs kann erreicht werden
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Pflanzen die während einer Ruhezeit einziehen, müssen zurückgeschnitten werden
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Die Verzweigung von Ampelpflanzen lässt sich verbessern, wenn Triebe gestutzt werden
Wann ist der beste Zeitpunkt für den Erhaltungsschnitt?
Während des Wachstums oder unmittelbar vor dem Austrieb ist die beste Zeit. Bei winterwachsenden Arten ist der späte Sommer am besten geeignet, bei allen anderen geht Frühjahr bis Sommer. Als Faustregel kann man sagen dass die Zeit von April bis September für einen Rückschnitt geeignet ist.
Wie schneidet man welche Arten richtig zurück?
Arten vom „Typ Geldbaum“ aus den Gattungen Crassula, Senecio, Euphorbia und Kalanchoe vertragen Rückschnitte gut. Der neue Austrieb kommt immer aus Knospen, die meinst noch nicht äußerlich sichtbar sind. Sie befinden sich in den Blattachseln, das heißt der Neuaustrieb kommt nie aus den sogenannten Internodien, die sich zwischen den Blattansätzen befinden, auch wenn die Blätter schon abgefallen sind. Diese Stellen kann man normalerweise leicht ausmachen. Der Schnitt erfolgt also kurz über dem Blattansatz. Meist trocknet der Stiel über dem Austrieb später ein.
Am schönsten werden Pflanzen, die wie ein Bäumchen verzweigen. Sie schneiden dafür zuerst den Haupttrieb soweit zurück, wie für ein gutes Erscheinungsbild erforderlich. Die Seitentriebe die gekürzt werden, sollen auf alle Fälle unterhalb des Niveaus des Haupttriebes gestutzt werden.
Wenn Sie die oben angesprochenen Arten regelmäßig schneiden und eine gute Verzweigung erreicht ist, kann so verfahren werden, dass nicht alle Triebe gekürzt werden sondern nur jeweils die Längsten, die Kürzeren lässt man stehen. Beim nächsten Schnitt kommen die Triebe dran, die beim letzten Mal stehen gelassen wurden und zuerst gestutzten mit kurzen Austrieben lässt man stehen. Auf diese Weise sieht die Pflanze immer ansprechend aus und der Rückschnitt fällt kaum auf.
Welches Werkzeug kann Verwendung finden?
Ein scharfes Messer mit glatter Klinge ist in den meisten Fällen ausreichend. Der Schnitt wird möglichst ziehend und auf einmal ausgeführt. Sind die Triebe schon soweit verholzt, dass Sie mit dem Messer nicht zum Erfolg kommen, dann ist eine gute Gartenschere geeignet. In bei sehr großen, älteren Pflanzen wird man um den Einsatz einer Säge nicht herumkommen.
Da Krankheiten über das Schnittwerkzeug verbreitet werden können, sollte man sich angewöhnen nach jeder Pflanze mit Reinigungs-Alkohol oder Spiritus zu desinfizieren.