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Pflege von Winterharten Kakteen und Sukkulenten - HOMEPAGE
Pflege von Winterharten Kakteen und Sukkulenten
Es gibt kaum pflegeleichtere Pflanzen im Garten als winterharte Kakteen und andere Sukkulenten die einen völlig neuen exotischen Aspekt in Ihren Garten bringen.
An den Heimatstandorten der bei uns Winterharten herrschen extreme Temperaturunterschiede, Hitze, Trockenheit, Frost und Schnee. Sie wachsen in Gebirgsregionen Nord- und Südamerikas (Kakteen), in den europäischen Alpen (Sedum, Sempervivum) sowie im Himalaya und chinesischen Gebirgen (Orostachys). Allen Standorten gemeinsam ist intensive Sonneneinstrahlung bei Tag und eine relativ geringe Luft- und Bodenfeuchtigkeit. Daher führt auch in den meisten Fällen nicht Frost zu Ausfällen sondern die winterbedingte Nässe verbunden mit langanhaltender Bewölkung.
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Orostachys spinosus |
Wie wird man winterhart? Bei sinkenden Temperaturen reduziert sich der Wassergehalt in den Zellen, wodurch die Zellsaftkonzentration der Assimilate und Mineralstoffe steigt. Das hat zwei Effekte: so wie eine erhöhte Salzkonzentration den Gefrierpunkt absenkt so verbessert die höhere Zellsaftkonzentration den Frostschutz. Gefrieren die Zellen aber doch, so platzen sie nicht, wenn sie nicht prall gefüllt sind. So ist auch das winterliche Schrumpfen und schlapp werden vieler Opuntien-Sprosse zu verstehen. Sobald im Frühjahr die Temperaturen wieder steigen, füllen sie sich erneut mit Wasser, werden prall und richten sich auf.
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Opuntia macrorhiza |
Nährstoffversorgung besonders wichtig Die Winterhärte ist unmittelbar abhängig von der richtigen Nährstoffversorgung. Unterernährte Pflanzen können nicht so viele Reservestoffe in die Zellen einlagern, was ihre Frostverträglichkeit durch den oben beschriebenen Effekt unmittelbar vermindert. Zudem sind schlecht versorgte Pflanzen schwächer und anfälliger für Krankheiten. Düngen Sie 2 – 3-mal im Jahr 20 – 40 Gramm eines mineralischen Volldüngers je Quadratmeter. Feste Dünger werden zwischen April und Juni auf die Erde gestreut und etwas eingearbeitet. Achten Sie darauf, dass die Körnchen nicht auf den Pflanzen liegen bleiben, was Verbrennungen verursachen kann. Es kann auch Flüssigdünger verwendet werden, insbesondere für Kübel und Tröge, die bewässert werden müssen ist das zu empfehlen. Die Konzentration liegt bei 10 Milliliter eines flüssigen Volldüngers auf 10 Liter Wasser was einmal pro Monat von April bis Juli verabreicht wird. Anschließend ist das Düngen ein einzustellen damit die Triebe ausreifen und stabil in den Winter gehen.
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Opuntia aciculata
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Muss man Winterharte gießen? Während des Hauptwachstums von April bis Juli sollte den Pflanzen für ein gutes Wachstum genügend Feuchtigkeit durch die natürlichen Niederschläge zur Verfügung stehen. Überall dort, wo kein Regen hinkommt, muss dann gegossen werden, wenn Wachstum gewünscht wird. Bei großer Trockenheit leiden die Pflanzen keinerlei Schaden, aber sie wachsen auch nicht. Das gilt insbesondere für Kübel und Tröge, die stärker austrocknen und alle Bereich unter Dach oder im Regenschatten. Insbesondere dort sollten Sie im Herbst darauf achten, dass für Opuntia, Sedum, Delosperma und Sempervivum ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist, damit die Wurzeln nicht extrem zurücktrockenen. Für Maihuenia muss ebenfalls das ganzes Jahr über auf Feuchtigkeit geachtet werden.
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Opuntia engelmannii
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Wie gestalten? Den größten Platzbedarf haben Gliederkakteen: Cylindropuntia wachsen in die Höhe und alle Opuntia Arten mit scheibenförmigen Sprossgliedern wachsen buschig. Sie alle sollten im Abstand von mindestens 30 – 40 cm gepflanzt werden. Kugelkakteen wie Echinocereus und Escobaria wachsen langsam und bleiben relativ kleiner, 20cm Mindestabstand reicht für sie aus. Als Unterpflanzung eignen sich Delosperma, Orostachys, Sedum und Sempervivum, sie bleiben ebenso wie Opuntia fragilis und deren Formen und Sorten niedrig und breiten sich in der Fläche aus. Sie bilden einen interessanten Kontrast in Farbe und Form. Da sie aber einen großen Ausbreitungsdrang haben vermeidet man die unmittelbare Nähe zu langsam wachsende Pflanzen und kleinbleibenden Arten.
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Corynopuntia clavata cristata ´Wiki´
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Eine sehr interessante Bereicherung bildet Yucca mit ihren schlanken, langen Blättern. Einige Arten bilden kurze Stämme. Damit sie ausreichend zur Wirkung kommen, sollte ein Abstand von wenigstens 40 – 50 cm zur nächsten größeren Pflanze eingehalten werden. Maihuenia bilden mit ihren kleinen Stämmchen flache Polster mit kleinen grünen Blättchen, eine ungewöhnliche Kakteenart. Die folgenden Spezialitäten sind mehr etwas für den erfahrenen Pfleger, da sie schwierig zu kultivieren sind: Austrocactus, Pediocactus, Pterocactus, Puna, Sclerocactus und Tephrocactus. Wenige e, , Agaven sind ebenfalls winterhart und ein attraktiver Kontrast, sollten aber nur an geschützten Orten gepflanzt werden und im Winter einen Regenschutz bekommen.
Unerwünschte Kräuter zu jäten ist zwischen bedornten Winterharten nicht ganz einfach. Man kann sich mit einer langen Pinzette oder Grillzange behelfen. Am besten wehrt man den Anfängen und zieht Unkräuter bereits im Sämlingsstadium. Auf der Erde eine Deckschicht aus groben Steinchen, Kies oder Lava erleichtert diese Arbeit und erschwert das Auskeimen.
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Maihuenia poepigii
Sempervivum Granat |
Zurückschneiden, Verjüngen Unansehnliche Triebe von Gliederkakteen entfernt man am Einfachsten indem man sie mit einer Grillzange oder einer Gurkenzange greift und mit der anderen Hand mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere an der Austriebsstelle abscheidet. So kann man zu ausladend werdende Pflanzen auch wieder auf eine passende Größe reduzieren. Auch Sempervivum, Sedum und Delosperma müssen gegebenenfalls nach einiger Zeit reduziert werden, da sie sich ungehindert ausbreiten und kleinbleibende Arten überwachsen können. Die unerwünschten Triebe sind einfach mit Gartenschere oder Messer abzuschneiden. Die gewonnenen Triebe von gesunden Pflanzen können ohne weiteres als Pflanzmaterial weiterverwendet werden. Dazu sollten sie spätestens im Juli geschnitten werden.
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Sempervivum Norne
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