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Richtig Gießen und Düngen - HOMEPAGE

Richtig Gießen und Düngen

 

Sukkulenten stehen im Ruf sehr genügsam zu sein und tatsächlich, sie können mit ihren Reserven sehr gut haushalten und unter ungünstigen Verhältnissen lange überleben. Ihr Optimum an Zuwachs, an Blütenbildung, Schönheit und Gesundheit liegt aber bei besseren Bedingungen.

 

Wie gieße ich richtig?

Mit Ausnahme der Winterwachser und Lebenden Steine beginnt die Entwicklung im Frühjahr, ab Anfang März am warmen Fenster oder wenn die Pflanzen aus dem Winterquartier kommen. Durch Überbrausen regen Sie das Wachstum an. Etwa eine Woche später wird kräftiger gewässert. Für die Häufigkeit der Wassergaben gilt die Faustregel: während der Wachstumszeit von März bis September wird durchdringend gewässert. Nach Abtrocknen der Erde folgt eine Gießpause von 5 – 7 Tagen, 1 – 3 Tage bei Sukkulenten mit Laubblättern. Erst dann gießt man erneut. Ob der Wurzelballen wirklich durchdringend feucht geworden ist, kann durch Austopfen überprüft werden.

 

Untersetzer, Schalen oder Übertöpfe können überschüssiges Wasser aufnehmen oder zum Bewässern von unten dienen. Was nicht von Erde und Pflanzen aufgesaugt wird, sollte unbedingt ausgeschüttet werden. Stehende Nässe vertragen Sukkulenten nicht und reagieren mit Wurzelfäulnis. Grundsätzlich kann von oben in den Topf oder von untern in den Untersetzer gegossen werden. Hydrokultur ist möglich, wenn nur bis zur Minimum Markierung gegossen wird und nach Wasserstandsabsenkung die oben beschriebene Gießpause eingehalten wird.

 

Wie wichtig ist die Wasserqualität?

Regenwasser ist bestens geeignet.

Leitungswasser kann bis höchstens 18° deutscher Härte ohne Aufbereitung verwendet werden. Härteres Wasser muss durch spezielle Dünger, technische oder chemische Maßnahmen aufbereitet werden.

Die Wasserhärte in Ihrer Region können Sie bei den Wasserwerken erfahren.

 

Welcher Dünger ist der Richtige? Mineraldünger für die meisten Kakteen und anderen Sukkulenten!

In ariden Gebieten (Trockengebiete) in denen Kakteen und andere Sukkulenten hauptsächlich vorkommen, gibt es eine besondere Wasserdynamik. Es steigt mehr Wasser aus dem Grundwasser auf und das meiste verdunstet an der Oberfläche, als dass Wasser durch Niederschlag von oben in den Boden eindringt und das Grundwasser auffüllt. Ganz im Gegenteil dazu in unserem humiden Klima, da fällt mehr Wasser durch Niederschlag auf den Boden und rieselt durch diesen und das Gestein in die Tiefe wo es sich sammelt und in Quellen wieder zutage tritt. Diese werden häufig gefasst und das Wasser als Mineralwasser verkauft, weil das Wasser auf dem beschriebenen Weg Mineralien aus dem Gestein löst und mit diesen angereichert wird. In ariden Gebieten ist es genau umgekehrt. Das mineralreiche Wasser in den Tiefen steigt nach oben, löst noch mehr Mineralstoffe aus dem Gestein und verdunstet an der Oberfläche. Dort sammeln sich die Mineralstoffe - häufig genau die Mineralsalze, die den Mineraldünger ausmachen an. In Ariden Gebieten gibt es also enorm reiche Nährstoff-vorräte an der Oberfläche der Mineralböden. Das Wurzelwerk der Kakteen und Sukkulenten streicht sehr flach aber enorm weit knapp unter der Oberfläche und nimmt nicht nur Wasser sondern auch die Mineralien in großer Menge auf, die dort vorhanden sind.

Die natürliche Ernährung für Pflanzen aus ariden Gebieten sind also keine organischen Dünger (diese schädigen sogar oft empfindliche Kakteenwurzeln) sondern reine Mineraldünger. Selbst der Stickstoff, der nicht als Mineralsalz in der Oberfläche vorhanden ist, kommt reichlich bei Niederschlägen herunter, denn so selten wie es regnet, so oft kommt dieser dann in heftigen Gewittern herunter. Die Blitze sind durch ihre große Energie in der Lage große Mengen Luftstickstoff im Regen zu binden.

Beim flüssigen Mineraldünger haben wir die Nährstoffe genau in der Form vor uns, wie sie die Kakteen in der Natur vorfinden. Es ist also die natürliche Form der Ernährung der meisten Kakteen und anderen Sukkulenten.

 

EPI-Dünger für Epiphytische Sukkulenten:

Ganz anders im tropischen Regenwald, der Heimat der meisten sukkulenten Epiphyten. Da gibt es viel Niederschlag von oben und viel organisches Material wie Blätter, die sich in den Astgabeln sammeln und dort verrotten. Dabei lösen sich im Regenwasser die frei werdenden Nährstoffe, die dort in organischer Form vorliegen. Daher sollten sukkulenten Epiphyten wie Epiphyllum, Hoya, Rhipsalis usw. mit organischem EPI-Dünger gedüngt werden, der die natürliche Form der Ernährung in etwa abbildet.

 

Düngung - das 1x1 der Sukkulenten – Ernährung

 

Die wichtigsten Nährelemente sind Wasserstoff, Kohlendioxid und Sauerstoff aus Umgebungsluft und dem Wasser. Diese werden gefolgt von Elementen, die über die Erde den Pflanzen verfügbar werden: Stickstoff, Phosphor, Kalium, Kalzium, Magnesium, Schwefel, Eisen, Mangan, Bor, Zink, Kupfer und Molybdän.

 

Alle Nährelemente haben ihre spezielle Funktion und keines kann durch das andere ersetzt werden. Mangelerscheinungen treten bei Sukkulenten häufig erst spät auf und lassen sich nicht rasch beheben. Rechtzeitiges Düngen ist daher unerlässlich. Die Nährelemente können im stark sauren und alkalischen Bereich der Bodenreaktion (pH-Wert) festgelegt werden. Daher ist der richtige pH-Wert (Faustregel für Sukkulenten zwischen pH 6 und 7,5) und das Puffervermögen der Erde wesentlich für die Ernährungssituation. 

 

Wasser und Luft sind normalerweise in ausreichendem Maße vorhanden, Kalzium in den Erden ebenfalls. Die Spurenelemente Schwefel bis Molybdän finden sich in den Erden und sind Bestandteil aller Dünger. Die Hauptnährstoffe sind die wichtigsten Elemente die in der Kultur zugeführt werden müssen.

Stickstoff

 

Durch Förderung der Proteinsynthese Begünstigung des vegetativen Wachstums, positiver Einfluss auf Blütenbildung und Winterhärte

Phosphor

Energieträger beim Aufbau von Zucker, Stärke, Zellulose und Eiweiß; wichtig bei der Entwicklung der Vermehrungsorgane

Kalium

Kein Einbau in die Zelle aber Förderung der Quellung, des osmotischen Drucks, der Frostresistenz, und der Wasseraufnahme

Magnesium 

 

Ist Teil des Chlorophylls, transportiert Phosphat im Xylem-Leitgewebe das die Nährlösung von der Wurzel in die Zellen transportiert

 

Entgegen der landläufigen Meinung benötigen Kakteen besonders im Frühjahr und blättrige andere Sukkulenten die ganze Wachstumssaison über mehr Stickstoff als bisher angenommen.

 

Welchen Dünger verwenden?

 

  • Kakteendünger flüssig oder Nährsalze zum Auflösen in Wasser sind hervorragen geeignet für die stickstoffarme Grundversorgung ab Juli.

 

  • Ergänzend sollten qualitativ hochwertige Blattpflanzen-Dünger (höherer Stickstoffgehalt) eingesetzt werden:  Im Frühjahr abwechselnd mit Kakteendünger für kakteenartige Sukkulenten, insbesondere Jungpflanzen; – zusätzlich auch im Sommer für blättrige andere Sukkulenten.

 

 

   Dünger.jpg

Düngemittel

 

 

Wann und wie viel wird gedüngt?

Wenn frisches Wachstum einsetzt oder der Wasserverlust des Winters durch Quellen ausgeglichen ist beginnt man mit Düngen, das ist etwa 4 – 6 Wochen nach dem ersten Überbrausen im Frühjahr. Ab September werden die Nährstoffgaben eingestellt.

 

Sukkulenten wachsen langsam, benötigen daher geringe Nährstoffmengen: 1 Gramm je Liter Wasser bei jedem zweiten Gießen ist ausreichend. Da insbesondere bei Flüssigdüngern unterschiedliche Konzentrationen angeboten werden, sollte man sich grundsätzlich nach den Angegebenen auf der Düngerpackung richten.

 

Durchführung:

 

  • Von Oben wird mit der Gießkanne das Wasser auf die Erde gegossen; für die meisten Sukkulenten kann dabei das Wasser auch die ganze Pflanze benetzen. Überschüssiges Wasser im Untersetzer wird grundsätzlich ausgeschüttet.

 

  • Wird von unten bewässert, saugt die Erde durch ihre Kapillarität das Wasser mit allen löslichen Nährstoffen bis zur Oberfläche. Dort verdunstet das Wasser und auf Dauer reichern sich Nährelemente und ggf. Kalk dort oben an. Um das zu vermeiden ist zu empfehlen, ab und zu auch von oben zu bewässern.

 

  • Sukkulenten in Hydrokultur werden so viel gegossen, wie Pflanze und Substrat innerhalb eines halben Tages aufnehmen können (etwa bis zur Minimum-Markierung des Wasserstandsanzeigers). Dann wird erst nach einer Gießpause von 2 – 7 Tagen wieder gewässert.

 

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> mehr Infos über die Nährstoffaufnahme von Kakteen