Die Areole
Im ursprünglichen botanischen Sinne haben Kakteen keine Areolen. Denn Areole bedeutet: Der Bereich eines Laubblattes, der von Leitbündeln eingeschlossen ist. Da Kakteen keine Laubblätter besitzen, haben sie auch keine Areolen. Jedoch wird der Begriff für Kakteen ebenfalls verwendet, hier ist die Areole als eine schlafende Knospe zusehen. Dabei sitzt geschützt im Inneren ein Meristem (teilungsfähiges Gewebe), dieses Meristem kann zum Beispiel eine Blüte oder ein Seitenspross werden. Geschützt wird die Areole von einem sehr stark gestauchten Kurztrieb mit umgewandelten Blättern. Die umgewandelten Blätter sind die Dornen, vergleichbar mit den Hüllblättern einer Knospe bei Obstbäumen.
Gymnocalicium novo
mundo, Blütenknospe oberhalb
der Dornen
Nachdem die Dornen gebildet wurden, teilt sich das Meristem in zwei Teile. Dabei wandert ein Teil an die obere Seite, dieses Meristem ist meistens für die Blütenbildung zuständig. Dabei treten die Blüten in der Regel nicht aus der Areole hervor (sprich durch die Dornen), sondern am oberen Rand. Das zweite Meristem begibt sich nach der Dornenbildung in einen Ruhezustand.
Ferocactus californicus, mit
einem senkrechten Mitteldorn
und sieben flachen Randdornen
Bei der Bildung der Dornen werden zu allen Seiten Dornen abgegeben, durch die extreme Verkürzung der Internodien scheinen die Dornen auf einer Ebene zu sein. Dabei kann oft zwischen Rand- und Mitteldornen unterschieden werden, dabei sind die Mitteldornen als letztes gebildet worden und vom Wuchs am größten. Das Meristem kann, nachdem es Jahre oder Jahrzehnte in Ruhe war, wieder neue Dornen ausbilden.